- Darsteller: Jannis Niewöhner, Rainer Bock, Ulrich Tukur, Bjarne Mädel, Florian Lukas
- Künstler: Florian Gallenberger, Simone Bär, Bernd Lange, Lisy Christl, Felix Zackor, Stefan Raiser
- Format: PAL, Dolby
- Sprache: Deutsch
- Bildseitenformat: 16:9 – 1.78:1
- Anzahl Disks: 2
- FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
- Studio: edel
- Erscheinungstermin: 8. Mai 2020
- Produktionsjahr: 2020
- Spieldauer: 173 Minuten
- Preis: 13,76 Euro
Inhalt:
Am 08. Mai 2020 jährt sich das offizielle Ende des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal. Anlässlich dieses historischen Ereignisses veröffentlicht Pandastorm am 08. Mai 2020 die Blu-ray und DVD des bemerkenswerten Mehrteilers Der Überläufer, der als Erstausstrahlung im Ersten gezeigt wurde. Zwar ist die bewegende Fernsehproduktion in erster Linie ein unter die Haut gehendes Kriegsdrama über den ewigen Konflikt zwischen Pflicht und Gewissen und den alltäglichen Wahnsinn des Zweiten Weltkriegs, aber auch ein fesselndes Stück Zeitgeschichte. Übrigens wird Der Überläufer auch an die großen nordischen Sender NRK (Norwegen), SVT (Schweden), DR (Dänemark) und YLE (Finnland) verkauft. Weitere Verhandlungen mit Abnehmern in Großbritannien, Italien und den USA finden derzeit statt…
Im letzten Kriegssommer 1944 strandet der junge Wehrmachtssoldat Walter Proska (Jannis Niewöhner) auf dem Weg Richtung Ostfront bei einem Haufen versprengter deutscher Soldaten. Auf verlorenem Posten und von den eigenen Truppen aufgegeben, erteilt der sadistische Unteroffizier Willi Stehauf (Rainer Bock) ihnen im Niemandsland der polnischen Wälder immer menschenverachtendere Befehle.
Die Begegnung mit der jungen polnischen Partisanin Wanda (Malgorzata Mikolajczak) und intensive Gespräche mit seinem Kameraden Wolfgang Kürschner (Sebastian Urzendowsky) lassen Proska immer stärker an der Richtigkeit seines Auftrags zweifeln. Als die Rote Armee näher rückt, gerät der junge Soldat in Kriegsgefangenschaft und kann sich nur noch retten, indem er zum Feind überläuft…
Das herausragende Schauspieler-Ensemble um Jannis Niewöhner (Narziss und Goldmund, Asphaltgorillas, Beat), Katharina Schüttler (Unsere Mütter – unsere Väter, Zeit der Kannibalen), Leonie Benesch (Babylon Berlin, The Crown), Malgorzata Mikolajczak, Rainer Bock (Atlas, Das Boot), Florian Lukas (Good Bye Lenin!, Weissensee), Sebastian Urzendowsky (Borgia, Der Turm), Bjarne Mädel (Der Tatortreiniger, 25 km/h), Alexander Beyer (Deutschland 83 und 86, Inside Wikileaks) oder Ulrich Tukur (John Rabe, Rommel, Tatort) ist bis in die kleinste Nebenrolle hochkarätig besetzt und bietet darstellerische Glanzleistungen in der anspruchsvollen Produktion, die von Regisseur Florian Gallenberger (Colonia Dignidad, John Rabe, Quiero ser) detailgetreu und überzeugend in Szene gesetzt wurde. Gallenberger: „‚Der Überläufer‘ behandelt Themen, die besonders heute wieder von großer Relevanz sind.“
Die Adaption von Der Überläufer basiert auf dem gleichnamigen Bestsellerroman des mehrfach ausgezeichneten deutschen Schriftstellers Siegfried Lenz (1926 – 2014), einem der renommiertesten und bekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur (Deutschstunde, Heimatmuseum, So zärtlich war Suleyken) und erzählt die Geschichte des jungen Soldaten Walter Proska, der beginnt, den Sinn des Krieges in Frage zu stellen, wer der wirkliche Feind ist und ob er seine Pflicht erfüllen oder seinem eigenen Gewissen folgen soll. Lenz schrieb Der Überläufer bereits 1951, doch der Verlag zog die bereits gegebene Veröffentlichungszusage aus politischen Gründen zurück. 2016 wurde der Roman dann schließlich posthum veröffentlicht, vielerorts als Meisterwerk aufgenommen und belegte mehrere Wochen Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste.
Meine Meinung:
Deutschen Filmproduktionen stehe ich immer etwas skeptisch gegenüber, wobei sich die Qualität deutscher Filme, in den letzten Jahren stark verbessert hat. Besonders wenn es sich dabei um Literaturverfilmungen oder wahre Begebenheiten handelt.
Im Großen und Ganzen hat mir Der Überläufer auch sehr gut gefallen, da die Mischung zwischen Kriegsdrama und Romanze gut umgesetzt wurde. Die sehr gute Besetzung und die schauspielerische Leistung der Darsteller, rundeten das Ganze noch ab und machten daraus einen sehr gelungenen Zweiteiler, der die Schrecken des Krieges und die Entstehung der DDR erzählt.
Das Einzige, was meiner Meinung nach den Film etwas kaputt macht und auch sehr deplatziert wirkt, ist das Ende. Im Krieg und in der Liebe ist ja anscheinend alles erlaubt, aber dieser Abschluss dieses gelungenen Films hätte wirklich nicht sein müssen. Unser Hauptprotagonist sollte mit dem zufrieden sein, was er hat und das ist für die damalige Zeit nicht gerade wenig.
Fazit:
Sehr gelungene deutsche Filmproduktion, wobei das Ende so nicht hätte sein müssen.
4 von 5 Emmis