- Taschenbuch: 224 Seiten
- Verlag: Sommerburg Verlag; Auflage: 1 (1. Dezember 2018)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 978-3981872279
- Preis: 9,99 Euro
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Inhalt:
Als Sakita mit dem Bus in Sommerburg ankommt, warten die wenig erfreuten Bürger des kleinen Dörfchens schon mit ihren Schildern. Sakita und ihr Bruder sind vor Gewalt geflohen, haben alles hinter sich gelassen um nicht zu sterben und treffen auf eine Welle aus Hass und Ablehnung. Eine Frau heißt sie Willkommen und nimmt sich ihrer an und dann ist da noch Frederik. Frederik ist Arzt und Mitglied einer rechtsextremen Partei und obwohl er Deutschland deutsch lassen will, geht ihm die dunkelhäutige Schönheit nicht mehr aus dem Sinn.
Meine Meinung:
Hammer. Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch durch einen großen Shitstorm im Internet. Obwohl auch ich das vorherige Cover unmöglich fand, find ich, dass die neue Variante okay ist und ich war neugierig, denn NIEMAND von den Leuten die auf der Autorin und dem Verlag rumhackten hat sich die Mühe gemacht das Buch zu lesen. Bumm! Kann ich nicht verstehen, denn um Behauptungen aufzustellen, es gäbe hier rechte Ambitionen, sollte man sich mit einem Thema weiter auseinandersetzen, als mit einem weniger gelungenen Cover/Titel. Für mich auf jeden Fall ein Grund IN das Buch zu schauen.
Frederik bedient sich hier einiger rechten Klischees, aber wenn man ihn im Buch erlebt, dann merkt man, dass er kein Springerstiefel-wir-treten-euch-kaputt-Nazi ist. Frederik möchte, dass deutsche Kulturen und die deutsche Sprache erhalten bleibt. Er möchte, dass die Probleme im Ausland angegangen werden, dass kaputte Länder Hilfe beim Aufbau bekommen. Er selbst turtelt währenddessen mit seiner blonden Freundin Julia, an die er sein Herz aber nicht verloren hat. Gerne würde er sich von Sakita fernhalten, aber immer wieder muss er an sie und ihre Augen denken. Er versucht sich einzureden, dass er ihr nur als Arzt helfen wollte, hilft ihr und ihrem Bruder aber immer wieder.
Sakita dagegen ist sauer auf Frederik, denn der lässt sie spüren, wie unerwünscht sie ist. Dass er doch immer wieder ihre Nähe sucht verunsichert sie und auch sie hegt schnell Gefühle für ihn. Sie hat gelernt, dass man das Glück genießt, solange man kann.
Ich fand die Geschichte sehr glaubwürdig, obwohl ich mich immer gefragt habe, in wie weit jemand, der so tief in der rechten Politik steckt, sein Verhalten, seine Grundsätze etc. über Bord wirft und sich überhaupt auf etwas außerhalb seiner Norm einlässt.
Trotzdem haben mir die Einblicke in die Unterkunft von Sakita und ihrem Bruder gefallen.
Fazit:
Ich habe das Buch gelesen und Cover und Titel ausgeblendet. Ich mochte die Kulturen und wie sie aufeinandertreffen, ohne selbst für eine Seite zu polarisieren. Ich muss auch nicht homosexuell sein um Gaystorys lesen zu wollen, oder in einer Fantasiewelt leben, um in Fantasygeschichten abzutauchen.
4 von 5 Emmis
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